'Denn der herr kennt den Weg der Gerechten …' (Ps 1,6A): Lesespaziergänge vom Buch Tobit in den Psalter
Der Beitrag untersucht die Frage, wie die Lekture des Tobitbuches durch die Einspielung von Motiven und Formen aus dem Psalter um wertvolle Sinnpotentiale bereichert werden kann. Schwerpunkte werden auf folgende Punkte gelegt: (1) Das Buch Tobit kann als Entfaltung des Gedankens, dass Gott den Weg des Gerechten kennt und ihn auf diesem Weg behutet, gelesen werden. (2) Es zeigen sich deutliche Verbindungen zum Schema ”Klage“—”Lob“ der Klagepsalmen. (3) Die Haltung des in Tob 3,1-6 klagenden, sich den Tod wunschenden Tobit lasst sich in Bezug zu Ps 143 setzen. (4) Vor dem Hintergrund von Ps 8 zeigen sich die anthropologischen Voraussetzungen des Tobitbuchs in deutlicherer Weise. Von den konkreten Beobachtungen ausgehend werden grundsatzliche hermeneutische Gedanken formuliert.