The Maccabees at Prayer: Pro- and Anti-Hasmonean Tendencies in the Prayers of First and Second Maccabees
Dieser Artikel untersucht die Darstellungen des Gebets im Ersten und Zweiten Makkabäerbuch angesichts der diese Schriften kennzeichnenden widersprüchlichen Tendenzen. Diese Spannungen betreffen besonders die Bedeutung des Makkabäers Judas für die Befreiung der Juden von der seleukidischen Fremdherrschaft und beeinflussen die unterschiedlichen Darstellungen des Judas und anderer Juden beim Gebet maßgeblich. Die prohasmonäische Propaganda des Ersten Makkabäerbuchs prägt das Judas-Bild dieser Schrift : Judas ergreift die Initiative zum Gebet und erscheint als der gesalbte Eroberer, wie ihn das jüdische Volk im Gebet von Gott erfleht. Dagegen tendiert das Zweite Makkabäerbuch mit seiner Darstellung des Gebets dazu, den Rang des Judas herabzusetzen: Die Juden tun (im deuteronomistischen Sinn) Buße, sie bitten um das wundersame Eingreifen Gottes; das Leiden der (sogenannten) Märtyrer wirkt verdienstvoll.